DIE BESTIMMUNG DER SICHERHEIT | GIULIANA M. UND DANIELLA BUTTLER | 03/09/2018

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Obwohl der Sinn des Lebens oft in Frage gestellt wird, kann man in jedem Menschen eine starke Neigung finden, am Leben zu bleiben. Diese unwillkürliche und sogar unbewusste Tendenz zur Aufrechterhaltung der eigenen Existenz ist das Grundprinzip der Sicherheit. Denn sicher zu sein, bedeutet dasselbe wie am Leben zu sein.

Unter dieser Perspektive erkennt man in den Gesellschaften ein immer ausgeprägteres Bemühen um die Vereinheitlichung von Mechanismen, die diesen Wert hervorheben und nicht nur auf die Aufrechterhaltung der Gesellschaft, sondern auch auf die Weiterentwicklung der Elemente innerhalb dieser Gesellschaft abzielen.

Diesem Gedanken zufolge gehört der Gedanke an die Sicherheit zu allen gesellschaftlichen Bereichen, da als Standards geltende Verfahren und Normen Sicherheit ermöglichen. Es ist kein Zufall, dass die Wahrung dieses Rechts auf Sicherheit in der Präambel der Verfassung der Föderativen Republik Brasilien als eine der Funktionen des demokratischen Staates aufgeführt ist und darüber hinaus, wie in Artikel 144 festgelegt, als etwas gesehen wird, für das alle gemeinsam die Verantwortung tragen. Eine Tatsache, die von Bedeutung ist, wenn das brasilianische demokratische System betrachtet wird.

Dieser Charakter ist jedoch offensichtlich nicht nur auf die Demokratie beschränkt. Selbst in absolutistischen Modellen, wie dem von Thomas Hobbes, einem englischen Philosophen des 17. Jahrhunderts, taucht es auf. Hobbes bezeichnet dieses Thema als Naturgesetz, in dem das Verbot von allem verankert ist, was Leben zerstören und das Recht auf dessen Erhaltung beeinflussen kann, und er gewährleistet damit das sichere Zusammenleben in der Gesellschaft.

Es ist bekannt, dass das Regieren als Kern die Erhaltung des Lebens und der sozialen Einrichtungen umfasst. In einem globalen Rahmen gesehen basiert das Sicherheitskonzept auf der Schaffung internationaler Organisationen, die darauf abzielen, Länder zusammen zu bringen, um im gemeinsamen Interesse Probleme in bestimmten Bereichen zu lösen.

Auf diese Weise entstehen die unterschiedlichsten Zusammenschlüsse, die Sicherheit zwar nicht zu ihrem zentralen Thema machen, sie aber implizit verbreiten, da sie standardisierte Maßnahmen zur Erreichung von Sicherheit schaffen.

Am Beispiel der Welthandelsorganisation (WTO), deren Ziel es ist, den internationalen Handel zu regeln, lässt sich ableiten, dass Sicherheit, obwohl sie nicht zum Hauptthema dieser Organisation gehört, dann gegeben ist, wenn zur Vermittlung von Handelsbeziehungen Maßnahmen geschaffen werden, die ein Verhalten erfordern, das darauf abzielt, die Handelsaktivitäten zwischen den WTO-Mitgliedern zu erhalten. Dies unterstreicht den Gedanken der Standardisierung von Sicherheitsverfahren, denn diese Organisationen sind nicht nur durch die von ihnen vorgeschlagenen Maßnahmen legitimiert, sondern sie fördern auch deren Einhaltung und dienen somit als Maßstab für alle Länder.

Auf diese Weise wird die Universalität der Sicherheit bekräftigt, wenn man analysiert, wie sie in den verschiedensten Bereichen einer Gesellschaft anzutreffen ist. Das Streben nach dem Wesensgehalt einer Gesellschaft in jedem Kontext, der über den einzelnen Menschen hinausgeht und korporativ, national und international gedacht wird, ist vielleicht ein Merkmal des Lebens selbst. Das heißt, der Instinkt, die eigene Existenz so lange wie möglich zu sichern, auch in dem Bewusstsein, dass die eigene Existenz trotz aller Sicherheitsvorkehrungen zu einem bestimmten Zeitpunkt dazu bestimmt ist, sich nicht mehr fortzusetzen.

Giuliana Mbairaktaris: Studentin im Bereich Verwaltung an der Dualen Berufsschule und der Philosophie an der Universität von São Paulo.

Der Text wurde unter der Anleitung von Daniella Barbosa Buttler, Dozentin an der Dualen Berufsschule, erstellt.

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